Zerstören Sojaprodukte den Regenwald?

Wir beantworten die Frage direkt, denn es gibt eine ganz klare Antwort: JA. Für den Anbau von Soja werden jährlich große Mengen (Tendenz steigend!) des wertvollen Regenwaldes und waldreicher Savannen brandgerodet und abgeholzt. Das ist auf mehreren Ebenen eine Zumutung für das Leben auf der Erde, denn es betrifft nicht nur das Abhandenkommen großer Mengen Wald & Pflanzen, die als grüne Lunge der Erde (CO2-Senke für unser Klima) gelten. Durch Brandrodung wird zusätzlich der gebundene Kohlenstoff frei, was zum gegenteiligen Effekt führt, also zum Treibhauseffekt beiträgt. Als wäre das nicht genug, wird zusätzlich auch das Vertreiben und vor allem das Sterben vieler Tiere, die den Regenwald ihr Zuhause nennen, in Kauf genommen.

Zerstören Veganer:innen den Regenwald?

Vielleicht bist du schon mit folgendem Argument konfrontiert worden oder empfindest das persönlich so: viele Menschen haben eine Abneigung gegen vegane Ernährung, weil durch den Soja-Anbau der Regenwald zerstört werde und sie das nicht gutheißen.

Auch wir heißen das nicht gut. Die Frage ist nur, ob es wirklich einen Zusammengang zwischen den steigenden Zahlen an Veganer:innen, der Produktion von Tofu, Sojadrinks & Co. und dem Sojaanbau gibt, welcher die Rodung von Regenwald zur Folge hat.

In der aufgeladenen Debatte (die auch wir immer mal wieder führen) können wir aber gleich für Entspannung sorgen. Denn die meisten Sojapflanzen, für die wertvolle Regenwälder und waldreiche Savannen zerstört werden, fließen in die Futtermittelherstellung. Nein, nicht für uns Veganer:innen sondern als idealer Nährstofflieferant für die Tierhaltung.

Laut WWF wurde der Sojaanbau in den letzten 50 Jahren verzehnfacht und 80% des Sojas stammen aus Ländern wie Brasilien, Argentinien und USA. Futtersoja im Speziellen kommt überwiegend aus Südamerika. Und weltweit betrachtet werden ca. 70% der landwirtschaftlichen Fläche für die Tierhaltung beansprucht. Das darf man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: wir nutzen über 2/3 der landwirtschaftlichen Fläche, um das Essen für Tiere anzupflanzen, die wiederum als Essen für uns Menschen dienen. Und weil der Konsum tierischer Lebensmittel auf der Welt steigt, wird landwirtschaftliche Fläche ausgeweitet, sowohl für den Futtermittelanbau als auch für mehr Weidefläche. Während die Natur dadurch weiter zurückgedrängt wird.

Das Argument, dass durch die vegane Ernährung der Regenwald zerstört wird, hält also wirklich keiner Diskussion stand.

Schützt den Regenwald, ernährt euch vegan

Ja, das ist starker Spruch. Aber auch so wahr. Denn Soja, das für den menschlichen Verzehr (ohne Umweg über das Tier) angepflanzt wird, stammt hauptsächlich aus der näheren Region. Neben Frankreich und Deutschland gilt auch Österreich als großes Soja-Anbaugebiet. Im Bundesland-Vergleich sind Niederösterreich und das Burgenland die Spitzenreiter.

Das heißt, wir Veganer:innen können uns am Tofu, Sojadrink & Co. durchaus in der eigenen Heimat bedienen und tragen mit dem Sojaverzehr in diesem Fall nicht zur Zerstörung der Regenwälder bei.

Übrigens, auch der Sojadrink von Vegavita wird mit Sojabohnen aus Österreich hergestellt. UND enthält zusätzlich Kalzium. Was die Eiweiß- und Kalziummenge betrifft, bekommst du also mit Sojadrink die gleiche Menge wie mit Kuhmilch. Der Sojadrink liefert unterm Strich aber ein moralisch und ökologisch besseres Outcome.

Lass dir dein Sojaghurt, deinen Tofu, das pflanzliche Faschierte uvm. guuuuuut schmecken!

Alles Liebe,
wir