Weizeneiweiß – der vielfältige Fleischersatz
Wenn wir an Weizen denken, denken wir meistens eher an Semmeln, Brötchen oder Nudeln. Die “klassischen Kohlenhydrate” eben. Doch hast du gewusst, dass in Weizen viel mehr Nährstoffpower steckt? Wir möchten dir heute Weizeneiweiß vorstellen. Jetzt fragst du dich vielleicht ‘wie bitte, in Weizen steckt Eiweiß’? Ja, und zwar eine ganze Menge, aus dem sich noch dazu wahnsinnig viel anstellen lässt. Weizeneiweiß ist nämlich eine sehr beliebte, rein pflanzliche Fleischalternative. Aber starten wir der Reihe nach.
Was ist Weizeneiweiß?
Bei Weizeneiweiß handelt es sich um ein bewährtes Nahrungsmittel aus der traditionellen japanischen Küche. Doch nicht nur die Japaner:innen, sondern auch die Veganer:innen haben dieses wunderbare Lebensmittel für sich entdeckt. Da Weizeneiweiß auch sehr häufig Seitan oder Weizenfleisch genannt wird, nutzen wir alle Begriffe in diesem Beitrag. Lass dich also nicht verwirren, denn wir sprechen immer vom selben Nahrungsmittel.
Weizeneiweiß ist nichts anderes als Gluten. Um dieses zu gewinnen, wird Weizenmehl mit Wasser „ausgewaschen”. So verliert der Teig an Stärke und das zähe, klebrige Weizeneiweiß bleibt zurück. Und aus diesem kann man einiges machen!
Was ist das Besondere am Weizenfleisch?
Die Besonderheit liegt an seiner fleischartigen, faserigen und bissfesten Konsistenz. Durch Kochen oder Dampfgaren in würzigen Marinaden, Brühen oder Soßen kann Seitan deren Aromen wunderbar in sich aufsaugen und erhält somit praktisch jeden Geschmack, den man ihm geben möchte. So lässt sich Weizenfleisch ideal als Bestandteil in Gulasch oder als Steak-, Schnitzel- und Wurstalternative verwenden. Genau aus diesem Grund gewinnt dieser Fleischersatz immer mehr an Beliebtheit. Nicht nur vegan lebende Menschen, sondern auch jene, die sich bewusster mit ihrer Ernährung und ihrem Fleischkonsum auseinandersetzen möchten, greifen gerne als Alternative zum Weizenfleisch.
Seitan fällt übrigens in die Kategorie der veganen Eiweißprodukte und sein Eiweißgehalt kann sich auch wahrlich sehen lassen: Reiner Seitan hat etwa 30 Gramm Protein pro 100 Gramm, also eine ganze Menge!
Einen kleinen Dämpfer bekommt Weizeneiweiß allerdings, wenn es um Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit oder Zöliakie geht. Für sie ist die vegane Fleischalternative aus Weizengluten selbstverständlich tabu. Doch zum Glück gibt es vegane, fleischartige und eiweißreiche Alternativen wie Tofu oder Sojaschnetzel, die ebenfalls vielseitig in der pflanzlichen Küche eingesetzt werden können.
Kann man Seitan selber machen?
Ja, das funktioniert! Du kannst selbst Hand anlegen und Weizenmehl so lange auswaschen, bis das reine Gluten übrig bleibt. Noch einfacher geht’s, indem du dir Seitanpulver kaufst. Dieses muss meist nur noch mit Wasser vermischt und gekocht werden. Wenn du deinen eigenen Seitan erzeugst, so schmeckt dieser an sich neutral – das heißt, du bestimmst seinen Geschmack. Beim Weiterverarbeiten kannst du ihn zum Beispiel wie ein Schnitzel panieren, wie ein Steak anbraten oder ihn zu feinem Hackfleisch pürieren und in deine Bolognese geben. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Zudem kannst du ihn nach Belieben würzen und marinieren und somit deinen perfekten Fleischersatz zaubern!
Wer sich jetzt beim Lesen schon denkt “puh, das klingt mir viel zu anstrengend”, der wird erfreut sein, denn: in vielen Supermärkten, Bio-Läden und Drogerien wird Seitan bereits fixfertig angeboten.
Welche Seitan-Produkte gibt es im Supermarkt?
Die Bandbreite an Produkten ist mittlerweile gigantisch. So findet man Nuggets, Leberkäse, Frankfurter, Bratwürste und sogar feine Wiener Wurst in vielen Supermarktregalen. Diese können wie auch ihre tierischen Pendants gebraten, gebacken, gegrillt, gekocht oder auf dem Brot gegessen werden. Alles rein pflanzlich, jedoch nicht weniger geschmackvoll! Der Irrglaube, dass vegan lebende Menschen kein Bedürfnis mehr nach solch “fleischähnlichen” Produkten hätten, hält sich dennoch und auch wir wurden bereits damit konfrontiert. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die meisten von uns sind mit diesen Geschmäckern aufgewachsen – sie sind tief in uns verankert. Also was für eine wunderbare Möglichkeit, sich sein veganes Frankfurter Würstel ganz genüsslich mit Senf und Ketchup schmecken zu lassen oder seine Bratwurst mit Sauerkraut zu genießen. Ohne Tierleid, dafür mit gutem Gewissen.
Übrigens erleichtern diese Ersatzprodukte vielen Vegan-Einsteiger:innen den Umstieg in die pflanzliche Welt enorm, da nicht das Gefühl entsteht, auf etwas “verzichten” zu müssen. Für uns ein ganz klarer weiterer Pluspunkt für Produkte auf Weizenbasis.
Genieße die Vielfalt!
Egal ob Wurst, Würstel, Schnitzel oder Leberkäse: mit Weizenfleisch bringst du neuen Schwung in deinen Essensplan! Wir wünschen dir viel Freude beim Entdecken deines Seitan-Lieblingsprodukts.
Alles Liebe,
Verena & Cora