Im Juli letzten Jahres hat das Velani in der Schönbrunner Straße seine Pforten geöffnet. In denselben Räumen befand sich übrigens bereits ein weiteres vegetarisches Lokal, die Bio Bar, sowie zuletzt das Vegana Indiana. Nun schwingt das Velani hier den Kochlöffel und zeigt, dass man österreichische Küche auch anders genießen kann. Fleischlos eben. Für das Lokal stehen Geschmackserlebnis und Genuss, gepaart mit kreativen und abwechslungsreichen Speisen, an erster Stelle. Beeindruckt von diesen Worten auf der Website waren wir ganz gespannt zu sehen, was uns bei einem Besuch im Velani erwartet.

Direkt bei der U4-Station Längenfeldgasse gelegen, betraten wir an einem gemütlichen Regentag das Restaurant. Wir wurden sofort von einer der Service-Mitarbeiterinnen freundlich begrüßt und zu unserem Tisch geführt. Das Lokal besteht aus einem Haupt- und einem Nebenraum mit knapp 40 Sitzplätzen. Als wir gegen 18 Uhr an unserem Tisch im
Hauptraum neben dem Kamin Platz nahmen, waren wir lediglich mit 4 weiteren Gästen im Lokal. Das änderte sich jedoch ganz rasch und binnen der nächsten Stunde waren beinahe alle Tische belegt. Wir würden daher empfehlen, auf jeden Fall zu reservieren, vor allem, wenn man eine größere Gruppe ist. Trotz des Kamins wirkte das Ambiente insgesamt etwas kühl und vom Klang her hallig, was jedoch wie alles im Leben wahrscheinlich Geschmackssache ist.

Nachdem wir unsere Getränke, ein Soda Zitron und eine leckere, hausgemachte Ingwer-Limettenlimonade erhalten haben, bekamen wir ein kleines Häppchen als Aufmerksamkeit des Hauses serviert: gebackenen Kürbis mit Knoblauchsauce. Es war köstlich und gab uns schon mal einen Vorgeschmack darauf, was uns erwarten würde. Die Speisekarte glänzte mit veganen, hausmannsköstlichen Speisen, unter anderem Kümmelbraten, Grammelknödel oder Blunzngröstl. In der Herbstkarte befanden sich viele verschiedene Kürbisgerichte, die allesamt vielversprechend klangen. Wir gustierten durchs Menü und entschieden uns für eine Grießnockerlsuppe, das Kürbisgulasch mit Serviettenknödel und für ein klassisches Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat.

Wir haben überlegt, wann wir zum letzten Mal Grießnockerlsuppe gegessen haben, aber es fiel uns nicht ein. Umso mehr genossen wir den Geschmack der Suppe, der sofort Kindheitserinnerungen bei uns weckte. Nach dem wärmenden Süppchen ging es mit dem Hauptgang weiter. Das Kürbisgulasch war sehr saftig und gut gewürzt, die Serviettenknödel harmonierten perfekt dazu. Als wir das Wiener Schnitzel sahen, waren wir kurz baff. Einerseits, weil es so riesig war, andererseits, weil es sich optisch nicht im Geringsten von einem tierischen Schnitzel unterschied. Gespannt probierten wir und waren sofort begeistert. Das Schnitzel war sehr dünn, die Panier goldgelb-knusprig und in Kombination mit dem Erdäpfelsalat schmeckte es hervorragend. Wir waren und sind immer noch begeistert. Zudem waren wir satt. Über kleine Portionen kann man sich im Velani definitiv nicht beschweren. Auch preislich ist hier für jeden Geldbeutel was dabei. Das günstigste Hauptgericht liegt mit dem Gemüsegröstl bei 9,90 Euro – für das Pfeffersteak mit Kürbisgemüse greift man mit 14,50 Euro etwas tiefer in die Tasche. Unsere Suppe (4,30 Euro), das Gulasch (11 Euro) sowie das Schnitzel (13,50 Euro) waren geschmacklich sowie qualitativ jeden Cent wert.

Gut gesättigt wollten wir dennoch auf einen süßen Abschluss nicht verzichten. Neben Desserts aus der Vitrine konnte man sich zwischen Nougatknödeln, Kaiserschmarrn und Palatschinken entscheiden. Wir bestellten uns eine Palatschinke mit Nuss-Nougatfüllung, die wir schwesterlich teilten. Und das war eine gute Entscheidung, denn die Palatschinke war richtig groß und mit ihren karamellisierten Walnüssen für uns genau die richtige Wahl.

Fazit:
Ein Lokal, auf das Wien gewartet hat. Wer auf der Suche nach veganer Hausmannskost ist, wird im Velani definitiv fündig. Eine gute Nachricht gibts außerdem für alle, die weiter weg wohnen, denn das Restaurant bietet auch Liefer- und Abholservice an. Derzeit beliefern sie die Bezirke 4-10, 12-20 und den 23. Bezirk. Eine gute Möglichkeit, sich den traditionellen, österreichischen Genuss direkt ins Esszimmer zu holen. Wir kommen gerne wieder!