Landauer-Gisperg

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Ein veganer Heuriger? Für viele wäre das DER Traum schlechthin. Denn so ein Heurigenbesuch hat immer etwas Gemütliches, ja fast schon Familiäres an sich. Wir haben es jedenfalls seit jeher so erlebt. Wenn wir an unsere Kindheit denken, standen Heurigenbesuche öfter mal an der Tagesordnung. Dort hat man sich mit Verwandten oder Freunden getroffen und die Stunden sind nur so dahin geflogen. Einziges Manko: bis auf das Salatbuffet ist das pflanzliche Angebot in diesen Lokalitäten meistens ziemlich mau. Nicht so beim Landauer-Gisperg, von dem wir euch heute berichten möchten.

Etwa 40 Autominuten von Wien Mitte entfernt liegt dieses Schmuckstück umgeben von Weingärten in Tattendorf. Wir haben zuvor natürlich ein bisschen auf der Homepage geschmökert, die an sich sehr schön gestaltet ist, jedoch auf den ersten Blick nicht verrät, dass es ein veganes Angebot gibt. Was wir aber rauslesen ist, dass alle angebotenen Säfte und Weine nicht nur bio, sondern auch vegan zertifiziert sind. Das klingt doch schon mal verlockend.

Angekommen im idyllischen Tattendorf staunen wir nicht schlecht, als wir durch die Eingangstore den wunderschönen und großen Gastgarten betreten. Leider war das Wetter an jenem Abend nicht sehr draußen-sitz-freundlich, weshalb wir es uns im Lokal bequem gemacht haben. Als wir die Speisekarte bekamen, waren wir sehr gespannt, welche veganen Schmankerl uns wohl erwarten würden. Apropos Speisekarte: da ist ja jeder Heurige anders. Bei manchen gibt es nach wie vor ein Buffet, welches warme als auch kalte Speisen bietet. Hier im Landauer-Gisperg kann man sich lediglich Aufstriche selbst holen. Die sind aber nicht vegan, weshalb das für uns ohnehin keine Option war. Alle restlichen Speisen wählt man aus der Karte. Auf zwei A5-Seiten ist das komplette Angebot abgebildet,
was wir super finden, denn wir mögen es, wenn die Auswahl überschaubar ist und man sich nicht in tausenden Varianten und Möglichkeiten verliert. Auf Anhieb fallen uns auch die drei pflanzlichen Speisen auf, die in großen Lettern als VEGAN gekennzeichnet sind, und bestellen sie.

Zur Vorspeise gab es einen veganen Aufstrichteller mit Bohnen-, Gemüse- und Linsenaufstrich, der mit frischem Gebäck serviert wurde. Die Hauptspeisen waren einerseits der “würzige Weinherbstteller” mit fein aufgeschnittenem Kohlrabi, roten Bohnen, Zwiebeln, Äpfeln, Vogerlsalat und Kürbiskernpesto sowie der “herbstlich eingerollte Wrap” gefüllt mit Kürbis-Falafel, Bohnen, Mais sowie Rotkraut auf buntem Salat mit veganer Kräuter-Mayo. Bereits beim Lesen hat es für uns fantastisch geklungen, aber was uns dann serviert wurde, war ein Fest fürs Auge. Ihr könnt es ja selbst auf den Fotos dieses Beitrages sehen, wie geschmackvoll die Teller angerichtet waren. Und so wie es aussah, hat es auch geschmeckt: das Kürbiskernpesto war der absolute Hammer und hat wunderbar mit den restlichen Zutaten harmoniert. Auch den Wraps mit der Mayo hat es geschmacklich an nichts gefehlt. Nach der großen Portion an Aufstrichen und Gebäck, die wir uns übrigens geteilt haben, waren wir schon teilgesättigt und nach unseren Hauptgängen vollends zufrieden. Und wie es sich für einen Heurigenabend gehört, sind wir auch hier lange gesessen und haben bei Säften und Wein den Abend in vollen Zügen genossen.

Fazit:
Ein schöner Heuriger mit kleinem, aber richtig feinem veganen Angebot und sehr freundlichen Mitarbeiter:innen. Wir haben uns vom ersten Moment an wohlgefühlt. Übrigens gibt es ein paar Hausnummern weiter einen Abhofverkauf der Familie Landauer-Gisperg, bei dem man unter anderem Bio-Weine, Säfte, Schnäpse und vieles mehr erstehen kann.