Café Kriemhild

Info

Für diesen Lokaltest haben wir uns auf unbekanntes Terrain begeben: ins Nibelungenviertel. Falls es dir wie uns geht und dir dieser Teil Wiens auch nichts sagt – es befindet sich im 15. Bezirk hinter der Stadthalle, nur wenige Gehminuten von der U6-Station “Burggasse-Stadthalle” entfernt. Ein nettes Grätzl, das ein hübsches Lokal beheimatet: das Café Kriemhild. Dieses Altwiener Kaffeehaus wurde getuned und erstrahlt nun in neuem Glanz. Das Kriemhild ist zwar nicht rein vegan, hat aber eine große Auswahl an pflanzlichen Gerichten. Täglich kann man hier bis 14 Uhr frühstücken und ab 17 Uhr wird dann zur Nachmittagskarte gewechselt.

Wir waren an einem Freitag zu Mittag im Café Kriemhild verabredet. Da das Wetter wunderschön war, haben wir uns draußen niedergelassen. Plätze gibt es hier an zwei Seiten vor dem Lokal als auch gegenüber. Viel Platz also, jedoch hatten wir echt Glück, überhaupt noch einen Tisch für uns zu ergattern. Am liebsten hätten wir ohnehin reserviert, doch das ist im Kriemhild leider nicht möglich. Wichtig zu wissen, falls man mit einer größeren Gruppe dem Lokal einen Besuch abstatten möchte. Ein netter Blickfang im Gastgarten war übrigens die Hollywood-Schaukel, auf der es sich bestimmt sehr gemütlich speisen und quatschen lässt.

Nach einem Blick in die Karte entschieden wir uns fürs Frühstück “Hemingway” sowie das “Dostojewski”. Ersteres bestand aus einem Tomaten-Bulgur-Salat mit Hummus, Süßkartoffeldip und marinierten Roten Rüben. Beim “Dostojewski” gab’s gegrilltes Gemüse mit Rote-Rüben-Hummus, gegrillte Süßkartoffelspalten und Kokosmilchreis. Obwohl echt viel los war, war unsere Kellnerin sehr aufmerksam und wir mussten nicht lange auf Speis und Trank warten. Die hausgemachte Limonade war an diesem heißen Tag total erfrischend und auch geschmacklich hatten wir an unseren Gerichten absolut nichts auszusetzen. Die Dips und Salate waren abwechslungsreich gewürzt und auch der süße Kokosmilchreis war top. Etwas mehr hätte es für uns dennoch gerne sein dürfen. Vor allem für die große Menge an Aufstrichen war uns die eine Scheibe Brot, die beim Frühstück inkludiert war, viel zu wenig. Da wir nichts weniger mögen, als hungrig ein gutes Lokal zu verlassen, haben wir uns kurzerhand Brot nachbestellt und waren im Anschluss angenehm gesättigt.

Ebenfalls ziemlich interessant geklungen hat für uns das asiatische Frühstücksgericht “Congee”, das aus Reis, Pak Choi, Shiitake, Koriander und Röstzwiebeln besteht. Außerdem findet man eine Acai-Bowl und Kokosmilchreis auf der Frühstückskarte. Zwei vegane Smoothies gibt es zu jeder Tageszeit und eine vegane Rote-Linsen-Suppe ab 17 Uhr. Die Preise für ein Frühstück liegen übrigens zwischen 6,50 Euro und 10,80 Euro – ohne Kaffee. Dass heutzutage in so einem hippen Lokal immer noch 0,50 Euro Aufpreis für eine pflanzliche Milch im Kaffee veranschlagt wird, hat uns eher nicht so gut geschmeckt.

Selbstverständlich haben wir uns auch im Inneren des Lokals umgesehen. Der sehr große Gastraum mit einer Mischung aus Retro- und Vintage-Möbeln lädt definitiv zum Verweilen ein. Der Flair des Altwiener Kaffeehauses, das es ursprünglich wohl mal war, wurde auf jeden Fall beibehalten. Durch eine Glastür haben wir dann erst die Billardtische gesehen, die bestimmt den ein oder anderen Abend spielerisch abrunden.

Fazit:
Das Kriemhild ist auch ohne Website und Reservierungsmöglichkeit ein Ort des Geschehens. Es verbindet entspannte Atmosphäre mit einer guten Prise Wiener Charme, in der wir uns sofort wohlgefühlt haben.