Ohne Beuteltier geht’s auch

Handtaschen sind individuell und idealerweise auch einzigartig. Sie haben zum Outfit und den Schuhen zu passen und müssen manch Styling-Check überstehen – von sporty bis Business-Look. Oft allerdings sind die stylischen Wegbegleiter aus Krokodilhaut oder Kalbsleder. Dass es auch ganz ohne tierische Materialien geht und welche Vorteile vegane Stoffe bieten, will ich euch hier zeigen.

 

Vegane Taschen: das geht?

Vegane Taschen –  das mag aufs Erste ein wenig seltsam klingen. Doch viel mehr Taschen als man denkt sind völlig frei von tierischen Produkten. Jutebeutel, Baumwolltasche oder auch den Rucksack aus LKW-Planen kennt jeder – doch schon einmal von einer Handtasche aus Kork oder PET-Flaschen gehört?

 

Der Stoff aus dem die Taschen sind

Das Material veganer Taschen kann verschiedenen Ursprungs sein. Einige Labels arbeiten beispielsweise mit recyceltem Nylon, Karton, Kautschuk, Bio-Baumwolle oder Kork. So auch das Taschenlabel Matt & Nat, das mit diesen Materialien experimentierte und sich 2007 entschloss, nur noch Stoffe aus 100% recycelten Plastikflaschen zu verwenden. Sehr wichtig ist den (veganen) Modelabels auch, dass ihre Taschen aus nicht-tierischen Materialien jenen aus Leder punkto Aussehen und Geschmeidigkeit in nichts nachstehen. Warum auch? Der Verzicht auf tierische Produkte ist doch wunderschön!

matt&nat matt&nat2 matt&nat3

© Matt & Nat


Von der Flasche zur Tasche

Ob man‘s glauben möchte oder nicht: Aus Plastikflaschen kann man Taschen machen!

Und zwar so: Zuerst werden von farblosen PET-Flaschen Etiketten und Deckel entfernt; anschließend wird die zusammengepresste Flasche in kleine Plastikschnipsel zerlegt, damit sie gründlich gereinigt und zu feinem Pulver zerkleinert werden können. Im nächsten Schritt wird das Pulver zu einem Granulat weiterverarbeitet und geschmolzen, um es abschließend durch mikrofeine Düsen zu blasen, wodurch hauchdünne Polyesterfasern entstehen. Diese Fasern werden miteinander verdreht und zu Fäden gesponnen, woraus im letzten Produktionsschritt Stoff gewebt wird. Er ähnelt Leder oder anderen tierischen Produkten und ist ganz frei von Tier, jippie!


Nachhaltig, umweltfreundlich und ressourcenschonend

Den Herstellern veganer Taschen liegt nicht nur ein Verzicht von tierischen Produkten am Herzen, sie handeln auch nach weiteren Prinzipien: Nachhaltige und tierversuchsfreie Taschen zu produzieren ist für sie genauso wichtig.

Das betrifft ganz klar auch die Färbung der Stoffe. Wurden früher zum Färben von Leder tierische Substanzen verwendet, wird heute recyclebare Farbe auf pflanzlicher Basis zum Einfärben benutzt.

Wilby, ein von PETA zertifizierter Taschenhersteller, hat sich auf die Produktion von veganen Taschen spezialisiert. Das britische Label benutzt ausschließlich Bio und umweltfreundliche Materialien – also beispielsweise Baumwolle, Vlies oder Kork. Abgesehen davon sind sie super schick und noch dazu leistbar. Mein Favorit ist eindeutig der schwarze Rucksack Bailey. Er ist groß genug um in ihm all seine sieben Zwetschken mit sich herumzutragen – und schaut verdammt cool aus. Im Onlineshop von Wilby gibt’s außerdem ein sustainability rating – super Sache!